Gas

Aus Daimon

Die Einführung des Begriffes „Gas“ (abgeleitet von Geist, Chaos, Gärung) geht auf Johan Baptista van Helmont (1580 - 1644) zurück.[1] Im Zuge seiner Entdeckung der aus erhitztem Holz und heißer Kohle ausströmden Gasen sprach van Helmont in Tradition des frühantiken Dämonenkonzepts von einem „Waldeist“. Das Leben beruht demnach auf chemische Prozesse, die auf "Gärung" und "gasförmige Fermente" zurückzuführen sind. Da der "Wald-Geist" (Spiritus sylvestre) ursächlich an feste Stoffe gebunden war, nannten Chemiker des 18. Jahrhunderts Materialien die Gase freisetzen "fixe" Luft.[2]


Einzelnachweise

  1. Der Begriff "Gas" taucht erstmals in der 1648 posthum von Helmonts Sohn veröffentlichten Schrift Ortes Medicinae auf. Helmont hat demnach das Wort für den durch Kälte entstehenden Dunst des Wassers in Anlehnung an das griechische, im Niederländischen sehr ähnlich ausgesprochene Wort χάος („Chaos“) eingeführt: „ideo paradoxi licentia, in nominis egestate, halitum illum gas vocavi, non longe a chao veterum secretum“ („In Ermangelung eines Namens habe ich mir die Freiheit zum Ungewöhnlichen genommen, diesen Hauch Gas zu nennen, da er sich vom Chaos der Alten nur wenig unterscheidet.“)
  2. Jens Soentgen sieht darin den Beginn der Geschichte von Kohlendioxyd. Vgl. Jens Sonetten, "Unheimlicher Gott - bedrohliches Gas. Die Geschichte des CO2", in ders. und Armin Reeller (Hg.), CO2. Lebenselixier und Klimakiller, Bd. 5 Stoffgeschichten, München 2009, S. 115 - 136.