Salomon

Aus Daimon

Salomo als Herrscher im Kreise der ihm ergebenen Dämonen, persische Miniatur, 17. Jh.

Die Ars Goetia, manchmal auch nur Die Goetia genannt, ist der erste Teil des Grimoire aus dem 17. Jahrhundert, dem Lemegeton Clavicula Salomonis oder Schlüsselchen Salomons. Ein Großteil des Textes erschien schon früher, darunter Material aus dem 14. Jahrhundert und früher. Sie enthält Beschreibungen der 72 Dämonen, die König Salomon beschworen und in einem bronzenen Gefäß, das mit magischen Symbolen verschlossen ist, eingesperrt haben soll und verpflichtet haben soll für ihn zu arbeiten. Sie gibt Anweisungen, wie man ein ähnliches Bronzegefäß herstellt und wie man die richtigen Formeln verwendet, um diese Dämonen zu beschwören. Die beschriebene Prozedur ist komplex und detailliert. Das Wort "Heulen" im Titel bezieht sich auf die Beschwörungen des Zauberers. Die Ars Goetica unterscheidet sich von anderen goetischen Texten darin, dass die heraufbeschworenen Entitäten in die Folgsamkeit gezwungen werden, statt dass sie um Gunst gebeten werden. Die Ars Goetia weist jedem Mitglied der teuflischen Hierarchie einem Rang und Adelstitel zu und gibt den Dämonen "persönliche Zeichen" oder Siegel. Unter den genannten Entitäten sind semitische Götter und Dämonen und solche mehrerer europäischer vorchristlicher Religionen. Viele sind aber auch unbekannt und erfunden. Auch wird keine Andeutung auf eine ausdrücklich weibliche Entität gemacht. Die Liste der Entitäten in der Ars Goetia entspricht (in hohem aber unterschiedlichem Maß, oft je nach Ausgabe) denen in der Steganografie des Trithemius, um 1500, und De Praestigiis Daemonumand von John Wier, 1563. Eine überarbeitete englische Ausgabe der Ars Goetia wurde 1904 von dem Magier Aleister Crowley veröffentlicht. Er gebrauchte die „Vorbereitende Anrufung“ des Buches in veränderter Form in einem der wichtigeren Rituale seiner Magick, diese veränderte Form des Rituals nannte er „Liber Samekh“.