Dämonomanie

Aus Daimon

Die Dämonomanie, auch Dämonomelancholie oder Dämonopathie, ist die veraltete Bezeichnung eines Krankheitsbildes, das mit der neurotischen Vorstellung einhergeht, vom Teufel oder von bösen Dämonen besessen zu sein. Patienten folgen dem Zwang, sich der in ihnen steckenden Persönlichkeit angemessen betragen zu müssen, weshalb etwa der vermeintliche Dämon aus ihnen spricht oder wie ein Tier brüllt. Die Dämonomanie tritt bei Formen der Melancholie, Paranoia und hysterischer Seelenstörung auf. Weiters taucht der Begriff zur Beschreibung einer neurotisch sexuellen Besessenheit auf. Im mittelalterlichen Hexenwesen bezeichnete Dämonomanie die Paarung mit Teufel oder mit Dämonen.

Bis ins 18. Jahrhundert wurde die Dämonomanie als Erkrankungsursache in medizinischer Literatur beschrieben. Der Arzt und Botaniker François Bossier de Lacroix (1706–1767), bekannt unter dem Namen Sauvages, führt sie in seiner 1731 erschienenen Nosologie Traité des classes des maladies neben Paraphrosyne (toxisches oder symptomatisches Delirium), Dementia oder Amentia und Mania unter Störungen der Intelligenz an.