Dämonologie
Aus Daimon
Die Dämonologie - im Unterschied zur Daimonologie - ist ein Teilgebiet der Theologie und beschäftigt sich mit Dämonen unterschiedlicher Religionen. Im Christentum wird sie meist aufbauend auf dem Alten Testament und seit den Kirchenvätern auch auf dem Neuen Testament beruhend als jener Teilbereich der Angelologie gefasst, der sich mit gefallenen Engeln auseinandersetzt. Als Thema der Völkerkunde, Mythologie und Religionsgeschichte stehen Vorstellungen sagenhafter Mittelwesen zwischen Göttern und Menschen im Vordergrund, die als gute Schutzgeister und Genien oder als böse Kobolde, Schadgeister und Furien auftreten. Die ältesten Dämonenlehren gehen auf die Kulturen in Sumer, Akkad, Babylon und Ägypten zurück.
Lange Zeit bestimmend ist das medizinische Konzept der Dämonologie. Die Dämonologie führt alle Krankheiten, die keine äußerlich erkennbaren Ursachen haben, auf den Einfluss übernatürlicher Wesen, Dämonen und Geister zurück. Eine Prävention ist nur moralisch durch eine richtige Lebensführung, nicht aber medizinisch möglich. Ist ein Mensch von einem Dämon besessen, wurde er von seinem „Schutzgeist“ verlassen und gilt als unrein und ansteckend. Eine Hilfe bietet der Exorzismus des bösen Geistes.
Die Dämonologie wird bis heute in verschiedenen Kulturen praktiziert. In Europa spielt sie u.a. in der Death-Metal-Musik eine Bedeutung. Bands wie „Therion“ verwenden beispielsweise „barbarische Namen" der Evokation (entstelltes Henochisch) in ihren Songs. Orden wie „Dragon Rouge“ rekrutieren ihre Mitglieder aus dieser Szene.
Literatur
Egon von Petersdorff, Dämonologie, 2 Bde., Stein am Rhein 1995.